Neu ist im „Thema des Monats“ die „Waldluftapotheke“.
Abgesehen davon, dass es höchst interessant und wunderbar erklärt ist, fasziniert mich immer wieder die Logik der Vorgänge in der jetzigen Zeit. Während man sich vor 2012 bewusst durch die vorhandenen Wesen in den Wald aufgenommen fühlen konnte, ist der Wald selbst heute geradezu tot, hat auf jeden Fall aus sich heraus keinerlei Beziehung zum ihn betretenden (oder gar verstümmelnden) Menschen.Das gibt einerseits geradezu ungehinderten Raum für Gefühle, Gedanken, Ideen, die im „unwesentlich“ freien und doch irgendwie abgeschlossenen Raum sich konzentrieren und verstärken. Andererseits materialisiert es die Beziehung zum Wald, indem es Waldwirkungen auf reinen Zufall reduziert.
Dass die Buche so duftet, wie sie duftet, ist Zufall und hat nichts mit einer Beziehung zwischen Wald und Mensch zu tun. Die Buche will ja dem Menschen nicht helfen. Sie sendet nur zufällig einen Duftstoff ab, der einem zufällig durch diesen Wald laufenden Menschen signalisiert: „Fressfeinde im Anmarsch!“ Der Mensch hat damit keine Beziehung zur aussendenden Buche, sondern nur zum zufällig vorhandenen Duftstoff. Der könnte genausogut aus einer Küchentischdecke kommen…
Damit hat jeder die gleiche Chance, die Zahl seiner Abwehrzellen im Rotbuchenwald zu vergrößern.
Es hat aber nicht jeder die gleiche Chance, sich durch Zellneubildung zu verjüngen, Geist und Seele zu reinigen, Gedanken und Ideen zu konzentrieren, in der Schönheit schön zu werden.
Dazu bedarf es etwas mehr. Und das ist sehr gut so.
Waldluftapotheke – ein sehr schöner Begriff